Nun ist der „Zwieseler Jugendfink“ in der Gemeinde Sonnen angekommen und wird dort sein Sommerlager aufschlagen. Doch machte er noch Zwischenstation im Raßreuther Trachtensaal. Denn dort feierten die Berger-Buam mit 340 Gästen bei ihrem Finkeneinstand den Gewinn des „Zwieseler Jugendfink“ zusammen mit befreundeten Musik- und Gesangsgruppen.
„Wo Musi klingt is d’Freid dahoam“. Mit diesem Spruch begann Lukas Berger die Begrüßung der Gäste im vollbesetzten Trachtensaal. Besonders begrüßte er dabei Passaus stellvertretende Landrätin Roswitha Toso und den Regener Landrat Dr. Ronny Raith, sowie aus Sonnen 2. Bürgermeister Michael Fenzl und Altbürgermeister Matthias Anetzberger und aus Hauzenberg Stadtrat Peter Auer. Aus Zwiesel, der Heimat des Zwieseler Finken war auch der Arbeitskreis „Zwieseler Fink“ mit Andreas Schmid an der Spitze nach Raßreuth gekommen.
Schon nach der ersten Runde war klar, dass es ein einzigartiger Volksmusikabend werden wird. Dafür sorgten nicht nur Lukas und Max Berger als die frischgebackenen Gewinner des Zwieseler Jugendfink, sondern auch die Vorjahresgewinner, die Freindal-Musi. Die Geschwister Möckl, die Tanzlmusik „Mia & Sie“ und die Meßnerschläger Sängerinnen vervollständigten das Quintett in der Bauernstube auf der Bühne des Trachtensaales, die gemeinsam die vielen Seiten der Volksmusik zeigten und noch mehr den Besuchern zu Gehör brachten.
Der Volksmusikwanderpreis „Zwieseler Fink“ geht auf eine Stiftung der Stadt Zwiesel im Jahr 1939 zurück. Die Idee und Anregung für die Stiftung ging von Paul Friedl, besser bekannt als Baumsteftenlenz, aus, wie Roland Pongratz in einer seiner Moderationen die Geschichte des Wanderpreises erzählte. Von Anfang an sind auch die Förderung der Erhaltung der echten Volksmusik und des echten und ursprünglichen Volksgesanges Ziel des Wanderpreises. Im Jahr 1972 wurde zum ersten Mal auch der Jugendfink vergeben.
Am 2. November waren es spannende Momente als die Jury nach dem Vorspiel der jungen Musikgruppen die Sieger bekanntgab und die „Berger-Buam“ den „Zwieseler Jugendfink“ gewannen. „Das besondere ist aber, dass die Gruppe den Zwieseler Fink nicht für sich selbst, sondern für die Heimatgemeinde gewinnt“, so Pongratz. Denn es ist der Stiftungswille, dass man in den Gemeinden auch mit Stolz sagen kann; „Schaut her, wir haben hier ausgezeichnete Musikanten!“.
Warum die beiden Berger-Buam, Lukas und Max, den Jugendfink gewonnen haben und warum sie die Jury mit Traudi Siferlinger, Illona Koppitz, Maria Gistl, Andreas Weiß und Josef Roßmeisl begeistert haben, stellte Andreas Schmid vom Arbeitskreis „Zwieseler Fink“ bei der Übergabe des Wanderpreises noch einmal heraus. „Die beiden haben Freude beim Musizieren. Das sieht man ihnen auch an, wenn man das Glänzen in ihren Augen sieht, wenn sie auf der Bühne stehen. Die beiden sind Musikanten durch und durch und damit würdige Preisträger“, hob Schmid in seiner kurzen Laudatio hervor. Durch ihre schönen Stücke haben sie nicht nur die Jury am 2. November in Zwiesel überzeugt. Auch die auch die Zuhörer im Trachtensaal haben sie in ihren Bann gezogen.
Zu den Gratulanten gehörte an diesem Abend auch die stellvertretende Landrätin Roswitha Toso, die bereits bei der Preisverleihung im November in Zwiesel dabei war. „Wir können stolz auf euch sein, dass ihr den Fink wieder in den Landkreis gebracht habt“, hob sie in ihrem Grußwort heraus und machte damit auch deutlich, dass der Wanderpreis das zweite Jahr in Folge im Landkreis Passau zu Hause ist.
Sonnens 2. Bürgermeister, Michael Fenzl, zeigte sich nicht weniger Stolz über den Erfolg der beiden jungen Burschen aus Thierham. Für ihn ist der Erfolg beim Zwieseler Jugendfink auch der verdiente Lohn für das Lernen der Instrumente und fürs Üben. Er ging auf den musikalischen Werdegang von Max und Lukas Berger ein und erinnerte dabei an Feiern im Sunninger Kindergarten oder in der Grundschule, die die beiden schon vor einigen Jahren musikalisch mitgestaltet haben. „Nun seid ihr selbst ein musikalisches Vorbild und schafft es die Tradition in der Volksmusik mit eurem eigenen Stil zu vereinen“, so Fenzl.
Bevor der Finkeneinstand zu Ende ging, hatten die „Berger-Buam“ noch eine Überraschung für die Besucher. Mit einer Videobotschaft gratulierten die Volkssänger „Tom & Basti“ den Berger-Buam zum Jugendfink. Die beiden Mauther Musikanten hatten selbst 2023 den Volkmusikwanderpreis „Zwieseler Fink“ bekommen.