Die Heimat- und damit auch die Denkmalpflege ist ein Schwerpunkt in unserer Vereinsarbeit. Schon früh hat sich der Trachtenverein um Kapellen und Flurkreuze angenommen. So wurden seit 1963 sieben Kapellen renoviert oder neu gebaut. Im Folgenden eine kleine Zusammenfassung dieser „Baumaßnahmen“:
- Die Grieblmühlkapelle war 1963 die erste Kapelle, die von den Freudenseern erbaut wurde. Von der Flurbereinigung wurde die Straße um den Staffelberg gebaut. Dabei musste ein Bildstock dem Straßenbau weichen. Das Altarbild aus dem Bildstock – es ist eine Kopie des Dreifaltigkeitsbildes aus der Basilika am Sonntagsberg - fand in der vom Trachtenverein auf der anderen Straßenseite neu gebauten Kapelle eine neue Heimat.
- Am Straßenrand in Lacken stand eine völlig verfallene Kapelle, deren Erbauung auf ein Gelöbnis zurückging. Die Bevölkerung sah sich nicht in der Lage, diese zu restaurieren. So hat der Trachtenverein diese Kapelle 1966 vollständig mit eigenen Mitteln und eigenen Arbeitskräften renoviert.
- Im sogenannten „Langa Woid“ stand eine völlig zerfallene Kapelle, in der ein wertvolles Altarbild und noch 7 Votivtafeln hingen. Der Trachtenverein hat 1969 in eigener Verantwortung eine neue Kapelle gebaut. Das Altarbild und die Votivtafeln wurden restauriert und in die Kapelle eingebracht. 2015 wurden größere Reparaturen an der Kapelle durchgeführt und das Dach bekam eine Vollschalung. Der Sturm Kolle am 18.08.2017 hat die Kapelle fast vollständig zerstört. Innerhalb weniger Wochen bekam die Kapelle ein neues Dach, gebaut von den Fachleuten im Trachtenverein mit Spenden und eigenen Mittel, aber ohne irgendeinen öffentlichen Zuschuss. Rechtzeitig zum ersten Schneefall, war das Dach instandgesetzt.
- Unscheinbar neben der Straße stand in Oberneureuth eine Kapelle, die eher wie ein alter Wagenschuppen aussah und nicht besonders einladend war. Deshalb wollte die Dorfbevölkerung eine neue Kapelle bauen, traute sich aber selbst nicht darüber. Unter Federführung des Trachtenvereins wurde eine schöne Dorfkapelle gebaut. Die Hand- und Spanndienste kamen hier mehrheitlich von der Dorfbevölkerung, ebenso die Finanzierung.
- Es war ein großer Wunsch der Bevölkerung, die denkmalgeschützte Thierhamkapelle zu restaurieren. Von den ersten Gesprächen 1972 dauerte es bis zum Jahr 1978, bis die Pläne und die Genehmigungen vorlagen. In Abstimmung mit dem Denkmalamt und der Baubehörde wurde beschlossen, die Kapelle wegen des geplanten Straßenbaues nach Schauberg etwas nach rechts zu versetzen und neu zu bauen. Die Inneneinrichtung wurde aus der alten Kapelle ausgebaut, renoviert und im Originalzustand in die neue Außenhaut eingebaut Am 1.Okt. 1978 wurde die Kapelle nach einem Sternmarsch von Sonnen, Krinning und Thierham eingeweiht.
- Bei der Renovierung der denkmalgeschützten Dorfkapelle in Schauberg übernahm der Trachtenverein die Bauleitung, Finanzierung und die Organisation, so wie bereits in Oberneureuth. Das Denkmalamt hat hier 2 Jahre den Bau eingestellt, weil an der Vorderseite ein kleiner Überbau erstellt wurde, um den Eingang vor dem Wetter zu schützen. Nach langen Diskussionen konnte dieser am Ende bleiben und 1986 wurde die Kapelle geweiht.
- Die Renovierung der denkmalgeschützten Dorfkapelle in Kramersdorf war finanziell das größte Projekt. Unter kräftiger Mithilfe der Bevölkerung bei Hand- und Spanndiensten, als auch finanziell, wurde diese Kapelle 1992 fertig gestellt und mit einem großen Fest eingeweiht. Hier kann Adolf Möckl aus eigener Erfahrung sagen, dass die Vorstellungen des Denkmalamtes nicht immer mit den Vorstellungen der Trachtler übereinstimmten. So haben unsere Fachleute haben den Turm mit alter Technik verblecht und die Fenster nach der alten Form mit den alten Beschlägen neu angefertigt und erneuert. Vom Denkmalamt wurde das Altarbild (Maria-Hilf) und eine Muttergottesfigur sündhaft teuer restauriert.
Der Trachtenverein restauriert regelmäßig auch Feld- und Flurkreuze. So wurde das Dorfkreuz in Raßreuth bereits dreimal hergerichtet, aber auch das Flurbereinigungskreuz, sowie Guß-Kreuze in Raßreuth, Ramersdorf, Bachhäusl, Sickling, Lindbüchl und in Gießübl wurden restauriert. Bei diesen Kreuzen wurde der Granitsockel gereinigt und die Gusskreuze zum Teil aufwendig restauriert und vergoldet.
Für diese Leistungen in der Denkmalpflege ist dem Trachtenverein D’Freudenseer im Jahr 1994 die Bayerische Denkmalschutz-Medaille vom damaligen Kultusminister Hans Zehetmeier in München verliehen worden.