Derblecka mit starken Sprüchen beim Starkbierfest in Raßreuth
Er hat es noch nicht verlernt! Gekonnt zapfte der frischgebackene Bundestagsabgeordnete Hans Koller das erste Fass Starkbier im Trachtensaal an. (Fotos Hauzeneder)

Derblecka mit starken Sprüchen beim Starkbierfest in Raßreuth

Bereits zwei Wochen vor dem Starkbierfest des Trachtenvereins D’Freudenseer war klar, dass der Trachtensaal bis auf dem letzten Platz gefüllt sein wird. Und so konnten sich die Besucher wieder auf ein Programm freuen, das nicht nur die aktuellen Ereignisse in Hauzenberg beleuchtete, sondern auch die Lachmuskeln strapazierte.

Mit dem frischgebackenen Bundestagsabgeordneten Hans Koller haben sich die Freudenseer Trachtler in diesem Jahr einen Experten für das Anzapfen des ersten Fasses Starkbier engagiert. Und auch als Abgeordneter hat der Gastwirt das Anzapfen noch nicht verlernt. Mit zwei gekonnten Schlägen zapfte er das Fass mit dem starken Fastengetränk an ohne das ein Tropfen verloren ging. Und so wünschte der Schirmherr den Gästen „ein paar Stunden ohne Sorgen“. Koller konterte aber auch Vorstand Thomas Plankl, der ihn als neuen Wahlberliner begrüßte hatte: „I kann no Boarisch und i vasteh no ois!“

Und auch der Hauzenberger Straßenkehrer – alias Peter Auer – hatte gemeint, dass er eh schon alles zusammengekehrt hat: „Aber nein, noch einmal haben sie meinen Arbeitsvertrag verlängert …“ Dabei hat sich schon einiges auf seiner letztjährigen Liste erledigt, aber auch neues ist dazugekommen. Und so hat er wieder einige unter dem Teppich des Vergessens hervorgekehrt und mit hintersinnig beleuchtet wird.

Für einen kleinen Aufschrei hat ja im letzten Jahr beim Starkbierfest in Raßreuth, die Aussage gesorgt, dass man keine Unterwäsche in Hauzenberg bekommt. So hat es auch der Straßenkehrer noch einmal hervorgekehrt und festgestellt, dass man für Damen sehr wohl Unterwäsche in Hauzenberg bekommt. Zur Erheiterung aller musste er feststellen: „Jedenfalls gibt es, das ist Tatsache, für die Manna nach wie vor keine Unterhosen in Hauzenberg.“

Angst und Bang wird ihm auch, beim täglichen Lesen der Tageszeitung. Bis Mittag braucht man schon, um die Todesanzeigen zu lesen. Stirbt Hauzenberg etwa aus? Deshalb wird bereits gemunkelt, das Rupert Raab im Friedhof schon ein Cafe plant: „Zur letzten Ruh – hier liegen sie richtig“. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass es im Friedhof besser zu geht wie im Markt. Aber auch eines ist sicher, so der Straßenkehrer: „Die einzigen Baugrundstücke, die du in Hauzenberg noch kriegst, ist der Quadratmeter im Friedhof, in bester Lage und da müssen sie schon zusammenrücken.“

Aber zum Glück steuert die Bürgermeisterin ja bereits dagegen und hat das Kinderwunschzentrum nach Hauzenberg gebracht. „Oder haben wir da auch schon ein Problem mit dem Kindamacha?“ fragte der Straßenkehrer in die Starkbiergemeinde im vollbesetzten Trachtensaal. Die Bürgermeisterin setzt da erst einmal auf die biologische, natürliche Methode. Und auch dafür braucht man Personal. Der Straßenkehrer hatte da schon eine Stellenausschreibung dabei für den „Gemeindestierl“ – oder wie man das sonst nennen sollte. Er sollte auf jeden Fall charmant, verführerisch und ausdauernd sein, meinte der Straßenkehrer.

Inzwischen hat auch Hauzenbergs Bürgermeisterin die Liebe zum Rallyesport entdeckt, wie der Straßenkehrer erfahren hat. Jedenfalls hat sie beim Faschingszug schon ihren schwarzen Bobbycar eingesetzt und ihre zwei Stellvertreter Rudi Hirz und Christoph Amsl sollten ihr das Rallyefahren lernen. Allerdings ist das Ziel ihrer heißen Rallye erst am 8. März im nächsten Jahr und da es nicht so klar, ob ihre Stellvertreter nicht doch in eine andere Richtung ziehen.

Dem frischgebackenen Bundestagsabgeordneten Hans Koller hat er einen Rat mit auf den Weg nach Berlin: „Hans, bleib bei deiner Sprach -an Schätzl hams nach drei Monaten in Berlin dahoam scha nimma verstanden. Rede mit de da oben, wie wir mit dir da herunten und lass Dich bei uns sehen.“

Oma Heidi Möckl und Anna Möckl als ihre Enkelin haben auch in diesem Jahr wieder einiges, was rund um Hauzenberg passiert ist, kommentiert. In diesem Jahr machten sie sich zu einer Wanderung auf den Gipfel des Staffelbergs auf und beim Blick über das Hauzenberger und Passauer Land das ein oder andere Ereignis aufgegriffen.

So durfte natürlich das Ereignis des letzten Jahres in Raßreuth auf keinen Fall fehlen – der Rallye-Weltmeisterschaftslauf. „Autos über Autos,“ schwärmte die Oma über den Tag, „und so vui Leut Und dann die Rallyeautos mit lauter junge Buarschn und oana schäna wia da andere.“ Und auch aus Hauzenberg hatten die beiden neues zu berichten. So soll die Straße zwischen Url und Kollinger in „Gottinger-Allee“ umbenannt werden. Es ist nur noch nicht bekannt, ob man damit auch beim Stemplinger Hansl einverstanden ist.

Die beiden warfen auch einen Blick in Richtung Passau und waren verwundert über den Lichtschein über dem Passauer Dom. Aber sie mussten feststellen, dass es das Licht des Passauer Radltunnels, den ja nicht nur Radlfahrer, sondern auch der ein oder andere Autofahrer benutzen.

Aber auch die Bundestagsabgeordneten kamen beim Einakter nicht ungeschoren davon. Denn Oma wird jetzt Haushälterin in der WG von Hans Koller und Johannes Schätzl. Und so malte sie sich schon ihre zukünftige Arbeitsstelle in Berlin aus: Hans Koller residiert im 42m² großen Herrenzimmer hinter der schwarzen Zimmertür und liegt im Himmelbett mit weiß-blauer Franz-Josef-Strauß-Bettwäsche. Und die Enkelin ergänzte flapsig zum WG-Mitbewohner Johannes Schätzl, dass er im 11m² großen Jugendzimmer mit Stockbett wohnt – im oberen Bett die rote SPD-Bettwäsche und unten die vom SV Haag.

Aber einen von den Freudenseer Trachtlern hatten sowohl der Straßenkehrer als auch die Oma und ihre Enkelin auf dem Zettel stehen. Und zwar den Ehrenkapellmeister der Trachtenkapelle, Rudi Pangerl. Oder noch besser gesagt: den ersten Landkreis-Leichen-Blosa. Er ist ja im ganzen Landkreis pausenlos als Musiker bei Beerdigungen unterwegs. Der Straßenkehrer wurde da schon etwas genauer: „Ihr kennts e an Rudi, der mit seiner Trompete langsam den Verstorbenen obespuit, immer tiefer, bis der gut liegt.“

Aber was wäre eine Starkbierprobe in Raßreuth ohne Blasmusik? Und so hat die Trachtenkapelle D’Freudenseer den ganzen Abend für die passende musikalische Unterhaltung gesorgt und Kapellmeister Gerhard Pangerl hat durch das Programm des Starkbierfestes geführt. Zum Abschluss des Programms sorgte die Trachtenkapelle selbst noch einmal für einen Höhepunkt. Sie haben keine Kosten und Mühen gescheut und konnten Semino Rossi und Andrea Berg in den Raßreuther Trachtensaal holen.

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